… mein neuer 3D Drucker. Jahrelang haben mich die doch noch recht hohen Preise davon abgehalten, aber so langsam gehen die Preise richtig nach unten. Wenn man dann auch noch willens ist den Drucker selbst zusammen zu bauen, dann kann man nochmal sparen.

Da mir die Berechnung von Kinematiken für Deltaroboter im Fach „Steuerung von Werkzeugmaschinen“ etliche graue Haare beschert hat, konnte ich nicht anders als mich für einen Deltaprinter zu entscheiden. 😉


Nicht nur, weil sie schneller sind als die üblichen Portalprinter, sondern vor allem, weil ich die Bewegung des Druckkopfes mit den drei Armen viel eleganter finde als die Portalvariante.

Somit wurde es eine Variante des Kossel-Typs. Vor ca. 1 Jahr war der günstigste Deltabausatz noch ca. 800€ teuer, zu teuer für ein „Spielzeug“. Inzwischen liegt ein Delta bei ca. 300€.
Mein Anycubic Kossel Linear Plus stammt von Amazon. Es geht noch ein paar Euro günstiger, wenn man den Bausatz direkt in China ordert (aliexpress, taobao und Konsorten führen den Bausatz in allen Ausfüh Ich wollte mir allerdings die Scherereien mit Zoll, Einfuhr etc sparen und habe die Amazonvariante gewählt.

Irgendwann kommt dann der Tag an der Postbote einen recht großen und schweren Karton bringt. Hat man alle Teile mal ausgepackt und einen Container fürs Verpackungsmaterial bestellt, hat man erstmal einen Überblick über den kompletten Kossel. Und der ist enorm. Sowohl in der Teilezahl als auch in der Baugröße. Aber ich wollte einen Drucker mit mindestens 20x20x20cm Druckfläche, also wirds etwas größer allgemein.

Das Zusammenbauen des Druckers ist kein Hexenwerk, man sollte nur GENAU die Anleitung befolgen, sonst darf man auch schon mal Teile wieder auseinanderbauen. Auch eine Googlesuche zum Zusammenbau ist hilfreich, da die Anleitung zwar generell richtig ist, aber einige Dinge suboptimal angibt. Z.B. die Positionierung der Motorstecker, welche nicht wie in der Anleitung nach oben zeigen sollten, sondern zur Seite. Verbaut man sie nach oben, kommt man schnell mit dem Heatbed in Kontakt.
Insgesamt dauert der Aufbau zwischen 10 und 12 Stunden reiner Bauzeit. Das klingt viel, macht aber auch richtig Spass und die Zeit vergeht wie im Flug.

Den Anycubic Kossel gibt es in einer „Linear“ und einer „Pulley“ Variante. Die Variante mit der linearen Lagerung dürfte etwas weniger Spiel im Lauf haben, deswegen wählte ich diese.
Trotz dieser Vorteile muss der Drucker penibel justiert werden um eine gute Genauigkeit zu erreichen. Dies dauert auch locker nochmal 2-3 Std. mit etlichen Testläufen. Aber danach war ich wirklich positiv überrascht über die Druckqualität des Anycubic. Vor allem, wenn man den Preis des Geräts beachtet. 

Das bekannte Kalibrationsbötchen kommt sehr gut aus dem Drucker. Das habe ich bei anderen Druckern schon wesentlich schlechter gesehen, auch aus der deutlich teureren Liga.