Wer eine Ergodox nutzt ist auf dem Weg zur guten Keyboard-Ergonomie schon ein gutes Stück weit gekommen.
Eine Maltron, welche für mich so ziemlich das machbare Optimum darstellt ist vom Preis her eine Frechheit.
Vor allem, wenn man die Verarbeitung in Betracht zieht wie in einem vorherigen Post schon beschrieben. Eine Ergodox (das alte Massdrop-Modell) ist da in Sachen Stabilität und Verarbeitung um Welten besser, wenn man sich beim Zusammenbau nur halbwegs Mühe gibt.
Zudem ist die Ergodox komplett frei konfigurierbar. Der einzige Nachteil ist sozusagen das Fehlen der 3D Mulden. Mit der Dactyl von Matt Adereth (https://github.com/adereth/dactyl-keyboard) gibt es hier jetzt Abhilfe. Wer einen 3D Drucker sein Eigen nennt, kann direkt loslegen. Hat man keinen, kann man die Files über einen Dienstleister wie z.B. Shapeways (https://www.shapeways.com) drucken lassen.
Die Dactyl ist noch etwas mehr do it yourself als die Ergodox, aber davon muss man sich nicht abschrecken lassen. Im Github findet man nur die Gehäuseformen, das Innenleben muss man selbst gestalten. Ein Teensy2 reicht aus um alle Tasten abzufangen, man kann sogar noch bis zu 3 LEDs nutzen. Es braucht also im Gegensatz zum Maltron-Umbau keinen Teensy2++. und man kann sich die 8 Dollar extra sparen. Wer möchte darf aber auch gerne jeden anderen Teensy nutzen.
Ich nutze den „normalen“ Teensy2, da ich diesen einfach mit der TMK-Firmware bespielen kann. Mit dieser kenne ich mich halbwegs aus, mag den Funktionsumfang und nutze sie deshalb am liebsten.
Hat man sich für einen Teensy, für eine Sorte Cherry MX oder Gateron Switches und für die Gehäusevariante entschieden, kann es direkt losgehen. Die Switches werden einfach in die oberen Schalen der Tastatur eingeclickt. Danach kann man jeden Switch mit einer Sperrdiode versehen. Ich habe hier 1N4148 verwendet, da ich diese in großen Mengen auf Lager habe. Danach verdrahtet man die Reihen und Spalten auf den Teensy. Bei der Verbindung der beiden Hälften habe ich auf den bei der Ergodox und ähnlichen Designs genutzten MCP 23018 (I2C IO-Expander) verzichtet. Stattdessen habe ich ein Stück VGA-Kabel verwendet. Dieses hat die benötigte Adernzahl und ist noch angenehm dünn. Die Hälften lassen sich zwar nicht trennen, aber aktuell ist das kein Problem. Vielleicht füge ich den MCP später noch hinzu.
Meine TMK Files für die Dactyl sind in meinem Github Repo zu finden. Wer ebenfalls eine Dactyl bauen möchte hat hier vielleicht einen ersten Startpunkt für die Programmierung.